Schweden: Betsson und Bethard durch Glücksspielbehörde bestraft

    Spielautomaten

    In der jüngeren Vergangenheit haben immer wieder Glücksspielunternehmen ihre Unzufriedenheit über die regulatorischen Vorgaben in Schweden geäußert. Nicht nur das: Die strengen Vorgaben haben einige Unternehmen sogar dazu getrieben, sich vom Markt wieder zurückzuziehen. Nun dürfte wieder einmal ein Unternehmen eher schlecht auf die schwedische Glücksspielbehörde Spelinspektionen zu sprechen sein. Die Betsson Nordic Ltd. muss eine Millionenstrafe zahlen. Deutlich besser kommt wiederum die Bethard Group davon. Das Unternehmen mit Sitz auf Malta hatte Widerspruch gegen eine Geldstrafe eingelegt und konnte diese so tatsächlich deutlich mindern.

    Betsson: Illegaler Vertrieb von Glücksspiel-Produkten

    Für das Glücksspielunternehmen Betsson kommt es in der schwedischen Heimat knüppeldick. Wie die schwedische Glücksspielbehörde Spelinspektionen mitteilte, werden dem Unternehmen schwere Verstöße gegen die geltenden Glücksspielgesetzte des Landes vorgeworfen. Das wiederum würde gleichzeitig auch Verstöße gegen die Lizenzbedingungen der Glücksspielbehörde bedeuten. So soll es konkret um den illegalen Glücksspielvertrieb gehen, wie die Behörde in ihrer Stellungnahme mitteilte. Die Betsson Nordic Ltd. soll in gleich mehreren Fällen in den Filialen von schwedischen Supermärkten Gutscheine für das hauseigene Online Casino von Betsson veräußert haben. Das Problem: Diese kleinen Supermärkte sind nicht als offizielle Vertriebsstellen von Glücksspielprodukten registriert und dürften diese Produkte somit auch nicht verkaufen. Aus diesem Grund hat sich Betsson nun nach Kapitel 11 Absatz 2 des Glücksspielgesetzes des illegalen Glücksspielvertriebs strafbar gemacht.

    Längst nicht der einzige Vorwurf. Verstoßen haben soll Betsson auch gegen die geltenden Richtlinien zur Vergabe von Casino Bonusangeboten. In diesem Fall wird dem Anbieter vorgeworfen, Nutzern mit einer Betsson-Kreditkarte über eben jene Bonusangebote zukommen haben zu lassen. Seit 2019 können sich Spieler mit der Kreditkarte, die in Zusammenarbeit mit dem australischen Unternehmen EML ins Leben gerufen wurde, zum Beispiel an Geldautomaten direkt ihre Gewinne aus dem Online Casino auszahlen lassen.

    Fast zwei Millionen Euro Strafe für Betsson

    Die Kreditkarte ist allerdings nicht das Problem, sondern die Tatsache, dass die Spieler mit dieser Karte stetig mit Bonusangeboten versorgt worden sein sollen. Das wiederum ist ebenfalls ein Verstoß gegen die Lizenzbedingungen. Diese sehen klar vor, dass wiederkehrende Bonusaktionen oder ähnliche Angebote in den Casinos nicht zugelassen sind. Stattdessen dürfen die schwedischen Online Casinos nur den Neukunden einmalige Bonusangebote zur Verfügung stellen. Betsson erwartet im Rahmen dieser Verstöße nun eine horrende Strafe in Höhe von 20 Millionen SEK, umgerechnet rund 1,9 Millionen Euro.

    Der Konzern muss die fällige Summe an die schwedische Glücksspielbehörde überweisen. Bislang ist allerdings noch nicht klar, ob Betsson diese Strafe auch akzeptieren wird. Jedes Unternehmen kann gegen derartige Entscheidungen erst einmal Widerspruch einlegen. Und das kann sich sogar richtig lohnen, wie ein anderer aktueller Fall zeigt.

    Bethard kann Strafzahlung durch Widerspruch mindern

    In jenem hat sich der Glücksspielanbieter Bethard erfolgreich gegen eine Strafe durch die Spelinspektionen wehren können – zumindest in Teilen. Ursprünglich sollte die Bethard Group Limited eine Summe von 2,5 Millionen SEK, umgerechnet rund 240.000 Euro, an die Spelinspektionen überweisen. Der Grund für die Strafe: Bethard soll in insgesamt elf Fällen Sportwetten auf Partien angeboten haben, in denen minderjährige Sportler aktiv waren. Die Bethard Group, die mit Lizenzen aus Malta und Curacao ausgestattet ist, besitzt insgesamt 13 Lizenzen für den schwedischen Glücksspielmarkt. Für Bethard hat sich der Widerspruch nun aber richtig gelohnt. Im April hat das zuständige Verwaltungsgericht in Linköping gleich sieben der elf Anklagepunkte fallen gelassen. Das hat wiederum zur Folge, dass die Strafe der Spelinspektionen damit deutlich geringer ausfällt. Wie die Behörde mitteilte, sollen nun nur noch 400.000 SEK, also rund 38.000 Euro, fällig werden. Eine Summe, die Bethard sicherlich ohne ganz große Bauchschmerzen wird überweisen können.

    Unstimmigkeiten zwischen der schwedischen Spelinspektionen und den Unternehmen auf dem Markt sind keine Seltenheit. Schweden hat erst vor einigen Monaten die Glücksspielbranche auch für private Unternehmen geöffnet. Das Angebot haben zunächst unzählige Unternehmen wahrgenommen und sich für eine Lizenz auf dem Markt beworben. Mittlerweile haben sich einige der Lizenznehmer aber auch wieder vom Markt zurückgezogen, da die Anforderungen der Glücksspielbehörde von ihnen als zu schwer erachtet wurden. Der Tenor: Man wolle sich künftig wieder Märkten zuwenden, in denen mit höheren Einnahmen und Gewinnen zu rechnen sei. Gemeint waren damals auch Strafen durch die Spelinspektionen – wie im aktuellen Fall rund um Betsson.

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