Wirbel um öffentliche Berichterstattung über Sportwetten

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    Veröffentlicht am 26. Juli 2021

    Der erst seit Juli gültige Glücksspielstaatsvertrag bringt viele strenge Vorschriften mit sich. Diese Vorschriften sollen in erster Linie die Spieler schützen. Doch nun gibt es eine öffentliche Meldung, die nicht nur die Redakteure von Zeitschriften verwirren. Manch einer mag nun bangen, dass aufgrund des neuen Glücksspielstaatsvertrages plötzlich eine neutrale Berichterstattung über Sportwetten verboten werden könnte – falls diese als Werbung angesehen wird.

    Berichterstattung könnte als Glücksspielwerbung angesehen werden

    Die meisten wissen, dass die Bild-Zeitung zum Axel Springer Verlag gehört. Aber jeder kennt die Bild-Zeitung und viele lesen sie auch. Kein Wunder also, wenn diese Tageszeitung alle neuen Nachrichten aufnimmt und ausführlich beschreibt. So kommt es auch vor, dass es Interessantes über Sportwetten zu berichten gibt. Exakt dies hat die Bild-Zeitung gemacht und sieht sich nun mit dem Vorwurf der Glücksspielwerbung konfrontiert.

    So erschreckend dies auf den ersten Blick aussieht, so schnell lässt sich die Situation klären. Zum Unternehmen der Bild-Zeitung gehört auch ein Wettbüro, und zwar BildBet. Diese Tatsache führt erst dazu, dass Bremens Innensenator Ulrich Mäurer der Bild-Zeitung illegale Wettwerbung vorwirft. Zwar bezieht sich der Vorwurf auf sachliche Sportwettenberichte, die von vielen Zeitschriften und Online Portalen veröffentlicht werden. Alle anderen Verlage hätten jedoch kein eigenes Wettbüro. Somit wird Bild vorgeworfen, dass sie über die Berichterstattung erst auf Sportwetten aufmerksam machen. Natürlich würde der Verlag darauf hoffen, dass einige Spieler zum Sortiment von BildBet greifen.

    Im weiteren Verlauf hat Mäurer dem Axel Springer Verlag vorgeworfen, bewusst die Entwicklung von Spielsucht in Kauf zu nehmen. Die Frage lautet nur, ob und inwieweit in Deutschland Glücksspielwerbung verboten ist oder ob es sich bei der Bild-Zeitung lediglich um eine Ausnahme handelt.

    Verlag verteidigt sein Vorgehen

    Wahrscheinlich verwundert es niemanden, dass sich der Verlag verteidigt. Dem Verlag zufolge würden in der Tat nur neutrale Berichterstattungen veröffentlicht und es würde explizit darauf hingewiesen werden, dass alle Glücksspiele zur Spielsucht führen können. Ferner würde der Verlag auch bei der Berichterstattung Hilfsangebote präsentieren, falls es wirklich mal zu einer Spielsucht kommen würde. Trotz alledem wird der Vorwurf im Haus überprüft.

    Das liegt unter anderem daran, dass auf der Internetseite von Bild nicht nur neutrale Berichte zu finden sind. Dort werden auch Expertentipps veröffentlicht und generell das Thema beschrieben. Nicht zuletzt würde sogar für BildBet Werbung betrieben werden – in Zusammenhang mit BetVictor, der für Deutschland eine Lizenz besitzt. Solch ein Vorgehen sieht in der Tat wie eine Werbung für sich selbst aus.

    Ist Glücksspielwerbung in Deutschland verboten?

    Bislang war Glücksspielwerbung in Deutschland nicht erlaubt, und zwar aus einem guten Grund: Online Casinos waren in Deutschland nicht erlaubt, lediglich Schleswig-Holstein hatte Lizenz ausgegeben. Aus diesem Grund war auch nur in diesem Bundesland Werbung für Glücksspiele erlaubt. Nach dem neuen Gesetz dürfen Online Casinos in allen Bundesländern angeboten werden. Deshalb soll auch für Deutschland Werbung erlaubt sein.

    All das verwirrt noch mehr. Weshalb dürfte dann Bild keine Werbung für das eigene Sportwettenangebot machen? Oder liegt es wirklich nur daran, dass BildBet und Bild zusammengehören? Wenn dies das Problem wäre, dann dürfte jeder nur noch über ein anderes Portal Werbung betreiben. Mäurer sieht ein wirtschaftliches Interesse, wenn Bild derart viele Berichterstattungen über Sportwetten präsentiert. Zudem würden diese Berichte die Sportwetten zu positiv darstellen und den Spieler weiss machen, dass sie gewinnen können.

    Dies alleine ist nicht alles, das Mäurer bemängelt. Er befürchtet grundsätzlich eine Zunahme von Glücksspielwerbung, seit es Lizenzen für Online Casinos gibt. Hiermit hätte man aber auch rechnen müssen. Wie sonst sollen die Spieler von der Existenz eines Casinos erfahren, wenn dieses keine Werbung machen darf?

    Spieler profitieren von der Werbung

    Alle Spieler freuen sich über die Werbung von Glücksspielanbietern. Immerhin erfahren sie, welches Online Casino welchen Boni für Neukunden anbietet. In diesem Bereich bestehen erhebliche Unterschiede. Während viele Glücksspielanbieter nur einen Geldbonus anbieten, legen andere noch Freispiele oben drauf. Dank der Freispiele erhöhen sich die Gewinnchancen bei Slots. Bezüglich Sportwetten findet ein ähnliches Vorgehen statt: Auch die Wettbüros bieten nicht nur Neukunden, sondern auch Bestandskunden viele Promotions und spannende Aktionen an.

    Andererseits darf nicht vergessen werden, dass jeder Glücksspielanbieter auf neue Kunden angewiesen ist. Dies umso mehr, da in Deutschland Blackjack, Baccarat und Roulette verboten ist. So verlieren die Online Casinos grundsätzlich zahlreiche Spieler. Die fehlenden Kunden müssen durch neue Kunden abgedeckt werden. Somit bleibt nur abzuwarten, ob auch Deutschland die Glücksspielwerbung in Zukunft regulieren wird. Das haben bereits die meisten Länder in Europa hinter sich.

    Hallo, ich bin Maximilian und seit der Gründung von gameoasis.de mit an Bord. Ich bin für Reviews, Ratgeber und die News verantwortlich. Zudem bin ich selbst gern in Online Casinos unterwegs und interessiere mich auch für Sportwetten. Ich wünsche Dir viel Spaß bei uns!